Sportlich läuft es für den SC Preußen Münster in der 3. Liga überragend. Als Aufsteiger belegen die Adlerträger gleich Rang drei und spielen um den Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Das Stadion wird bereits umgebaut - doch das wird wohl teurer als geplant.
Denn anstatt der bisher veranschlagten 65,22 Millionen Euro soll der Stadion-Ausbau laut den "Westfälischen Nachrichten" nun mit 88,57 Millionen Euro zu Buche schlagen. Diese Neu-Kalkulation liegt knapp mehr als 23 Millionen Euro über dem Ursprungswert.
Als Gründe nennt das Blatt zum einen die "politisch festgezurrten Anforderungen an das Projekt", zum anderen "bauliche Wünsche" des SC Preußen Münster. Dazu verteuern begrünte Dächer zur Nachhaltigkeit (3,25 Millionen Euro), der Rückbau und Altlastenentsorgung (3,3 Millionen Euro) das Projekt.
Die Stadt soll bereit sein, zwei eigentlich vorgesehene Einsparvorschläge von insgesamt bis zu 2,5 Millionen Euro auf Wunsch des SC Preußen Münster bei entsprechender Gegenfinanzierung zu streichen.
Das bedeutet: Der Wegfall von Logen durch eine Verkleinerung der Nordtribüne wäre kein Thema mehr - genauso wie die geplanten Zugänge in der Osttribüne. Die sollen, ähnlich beim Gästeblock in Mainz, unterirdisch liegen, statt über Mundlöcher erfolgen.
Dazu stellt die Stadt offenbar acht Millionen Euro bereit, um den Ausbau des Business-Bereiches zu bewerkstelligen. Das wäre eigentlich Aufgabe des SCP gewesen.
Einige Faktoren also, die laut dem Blatt bei den Umbaukosten für das Preußenstadion eine wichtige Rolle spielen. Die Stadt will die entstehenden Mehrkosten über den Haushaltsentwurf 2025 auffangen - und über höhere Pacht- und Mietvorauszahlungen des SC Preußen Münster.
Für die 3. Liga nennt das Blatt ab Fertigstellung einen Betrag von mindestens 2,3 Millionen Euro. Sollte den Preußen sogar der Aufstieg in Liga zwei gelingen, dürfte dieser Betrag nochmal deutlich steigen.
Update: Preußen Münster bestätigt - Rat beschließt Budgeterhöhung
Am Nachmittag meldete sich dann auch der SC Preußen Münster zu Wort. "Um die Umsetzung des Projektes sicherzustellen, hat der Rat im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung beschlossen, das Budget von bisher 65 Millionen Euro um rund 23 Millionen Euro zu erhöhen. Diese Aufstockung umfasst Leistungen des Totalübernehmers, nachgelagerte Ausbauleistungen, die der Fußball-Drittligist SC Preußen Münster ausführt, sowie Erschließungsmaßnahmen und Bauherrenkosten", heißt es in einer Klub-Mitteilung.
Die bisherigen Planungen würden nun weiterentwickelt und können nach Abschluss des Vergabeverfahrens veröffentlicht werden. "Gleichzeitig hat der Rat zusätzliche, zwischen der Verwaltung und dem SC Preußen Münster eng abgestimmte Einsparungen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro beschlossen, die der Budgeterhöhung vorausgegangen waren", heißt es weiter.
Das Stadion bleibe nach dem Ausbau weiterhin zweitligatauglich und verfolge das Konzept eines Plus-Energie-Stadions - also mehr Energie zu erzeugen, als es verbraucht.